Beerdigung im Xhosa Stil

In letzter Zeit war ich sehr faul mit dem Schreiben von Blogeinträgen. Das muss ich jetzt die nächsten Tage mal nachholen, denn im Dezember ist doch recht viel passiert. Am 7.12. habe ich Nik in den Urlaub verabschiedet. Ich selbst musste noch eine Woche weiter arbeiten, da ich dann auch eine Woche später anfangen durfte zu arbeiten und so mit Lukas mehr Zeit für Urlaub hatte.

Also fand ich mich am Montag nur mit Carl im Büro ein, um mich via Internet mit den anderen Mosaic Projektstandorten auf die letzte Arbeitswoche einzustimmen. Carl arbeitete ausnahmsweise im Community Center, da er auf den Anruf der Kranführer wartete, die unsere Container auf unser Grundstück setzten sollten. Die Container für unsere Bäckerei und Druckerei wurden am Freitag schon geliefert, aber leider hatte die Firma nicht den richtigen Kran dabei, um sie über unseren Zaun zu heben. Somit standen sie auf dem Feld neben dem Center und wurden leider auch von Leuten als Toilette benutzt.

Da wir gleichzeitig noch Loadshedding hatten, war unsere Arbeitswoche eh sehr schwer zu planen und es kommt ja dann eh immer alles anders als geplant. So auch an diesem Montag. Eigentlich wollte ich mein Klassenzimmer aufräumen, welches aber von Carl als Büro genutzt wurde. Alternativ wollte ich die Lehrpläne unserer Kinder zusammenschreiben, aber da ich durch das Loadshedding kein Internet und nur begrenzt einen Laptop hatte, konnte ich das auch nicht unbegrenzt machen. Außerdem hatte ich kein Auto, da unser Avanza seit einer Woche bei der Reparatur war. Eigentlich sollte der auch schon seit 3 Tagen fertig sein.

So saß ich also in unserem Büro und sortierte unser Büromaterial, als die Tante und die Mutter einer unserer Mütter kamen. Sie hatten leider sehr schlechte Nachrichten, denn die Mutter von drei unserer Kinder ist am morgen nach langer Krankheit verstorben. Eigentlich hatten die zwei Frauen gehofft Judy im Büro zu treffen, da sie sie leider nicht per Handy erreichen konnten. 

Ich ging also zu Judys Haus, um sie zu informieren. Der Tod der Mutter hat uns noch zwei Wochen immer mal wieder beschäftigt, da wir die Familie in der Zeit bis zur Beerdigung, welch traditionell immer an einem Samstag stattfindet, unterstützt haben

Für mich ergab sich dadurch die Gelegenheit, an einer traditionellen Xhosa Beerdigung teilzunehmen, was wirklich spannend war Denn auch wenn die Familie christlich ist, laufen Beerdigungen und die Zeit davor doch anders ab als bei uns.

Zum einen gibt es recht strenge Kleidungsvorschriften. Betritt man das Haus einer trauernden Familie, so darf man als Frau keine Hosen tragen. Außerdem muss man seine Haare verdecken. So kam es also, dass ich am Dienstag zusammen mit Estelle, Bruce und Nozi in einem Rock und mit einer Duk auf dem Kopf zur Familie fuhr, um mein Beileid zu bekunden.

Die Kinder waren relativ gefasst, aber vor allem Makulu, also die Großmutter der Verstorbenen, war sehr mitgenommen.

Die Beerdigung wurde nicht auf den kommenden, sondern auf den Samstag in der Woche nach dem Tod festgesetzt. Dies gab der Familie mehr Zeit, um Vorbereitungen zu treffen. 

Zum einen ist es Tradition, dass eine trauernde Familie ein Zelt über ihren Hof spannt, um anzuzeigen, dass jemand verstorben ist und auch um die Gäste vor Sonne und Regen zu schützen.

Außerdem ist es Xhosa Tradition, dass ein Gebet am Donnerstag vor der Beerdigung abgehalten wird. Judy, Nozi, Bruce und ich waren dazu eingeladen. Estelle und Carl waren schon im Urlaub in Deutschland und so trafen wir uns am Donnerstag Abend bei der Familie ein. Deren Hau hatte sich doch etwas verändert. Um für die Gemeinde Platz zu schaffen, hatten sie die Lounge (das Wohnzimmer) komplett leer geräumt. Somit kam man durch die Haustüre sofort in einen großen leeren Raum, in dem Stühle gestellt waren. Außerdem haben sie einen Durchbruch ins Nachbarzimmer gemacht, wodurch der traditionelle Raum für die Familie geschaffen wurde. Die trauernde Familie sitzt nämlich beim Gebet nicht bei der Gemeinde, sondern in einem separaten Raum, um ihnen eine Platz zum Trauern und Weinen zu geben. Außerdem wurde der Durchgang von der Lounge in die Küche verschlossen.

Für mich war es komisch zu sehen, dass man für eine Beerdigung so viel Umbauten am Haus vornahm, aber als ich die Familie diese Woche besucht habe, wurde mir klar, dass die Umbauten dauerhaft sein sollen.

Das Gebet am Donnerstag war für mich eine sehr komische Veranstaltung. Zum einen wurde es komplett auf IsiXhosa abgehalten, wodurch ich kein Wort verstanden habe. Außerdem sprachen 4 Pastoren, wobei sich jeder anhörte, als rege er sich über etwas auf. Zwischendurch wurde gesungen.

Nozi erzählte mir anschließend, dass die Predigten der Pastoren sich zwar aufgeregt anhörten, aber das nur die Art und Weise war, wie hier gepredigt wurde.

Anschließend gab es noch Tee und Kekse.



Am Tag der Beerdigung trafen wir um 8 Uhr morgens im Haus der Familie ein. Hier wurde der erste Teil der Beerdigung abgehalten. Als wir ankamen war die Gemeinde schon versammelt und sang Lieder. Die erste Station der Beerdigung wurde im Haus der Verstorbenen abgehalten. Die Familie saß wieder in ihrem Trauerraum, die Gemeinde im Wohnzimmer nebenan. Nachdem die Pastoren wieder eine weile gepredigt hatten, wurde die Leiche im Trauerzimmer aufgebahrt und man konnte sich von ihr verabschieden. Anschließend wurde der verschlossene Sarg nach draußen in den Hof unter das Zelt gebracht und Freunde der Toten sprachen ein paar Worte, bevor wir alle in einem Trauerzug zur Kirche aufbrachen.

Wir fuhren also in Schrittgeschwindigkeit durchs Township, bis wir die Kirche erreicht hatten. Dort wurde der Sarg mit Blumen geschmückt und im Altarraum aufgestellt. Nachdem unsere Trauergemeinde platz genommen hatte, wurde noch ein anderer Sarg hereingefahren. Aus was für einem Grund auch immer wurde für zwei Verstorbene gleichzeitig der Trauergottesdienst abgehalten. Judy sagte mir anschließend, dass das nicht normal ist. Der Gottesdienst ging fast eine Stunde und war wieder komplett auf Xhosa. Somit saß ich da, passte auf dass die Kinder ruhig blieben und wartete auf das Ende des Gottesdienstes.

Am Ende wurde der Sarg nach draußen gebracht und die Verwandten begannen zu singen und zu tanzen. Für mich war das echt eine sehr komische Weise, seine Trauer auszudrücken. Nozi erklärte mir aber später, dass die Xhosa glauben, dass wenn der Tote traurig in den Himmel einzieht, er für immer traurig bleiben muss. Deswegen singt und tanzt man und versteckt seine Trauer.

Vor der Kirche stand ein Bus bereit und wir fuhren mit unseren Autos und dem Bus zum Friedhof, welcher sich etwas außerhalb befand.

Vergleicht man ihn mit einem Friedhof in Deutschland so ist er sehr karg. Die Gräber sind alle mit Gras bewachsen. Man erkennt nur am aufgestellten Grabstein, dass hier jemand begraben liegt. Wegen zwischen den Gräbern gibt es nicht wirklich und so läuft man zwangsläufig über Gräber, wenn man irgendwo hin möchte. Außerdem waren viele Grabsteine umgekippt oder abgebrochen.

Am Grab wurde wieder gesungen und getanzt. Am Nachbargrab hatten sie sogar Trommeln dabei.

Die eigentliche Beerdigung war in 10 Minuten abgehalten. Es wurde kurz ein Gebet gesprochen, der Sarg hinabgelassen und innerhalb von 3 Minuten das Grab zugeschaufelt und der Stein aufgestellt.

Anschließend fuhren wir wieder zurück zum Haus der Familie, wo der Leichenschmaus abgehalten wurde. Die Damen aus der Nachbarschaft hatten geholfen zu kochen und es gab Reis mit Hähnchen, Krautsalat, einer Art Chutney-Gemüse-Mix und etwas zu trinken für jeden.

Anschließend haben wir noch geholfen, das Wohnzimmer aufzuräumen und das Geschirr zu spülen, was bei den Köchinnen für viel Verwunderung sorgte, denn sie waren es nicht gewöhnt, dass Weiße beim Spülen helfen.

Während des Spülens wurde ich von der Schwester der Verstorbenen nach draußen gerufen. Sie hatte einen Ehemann für mich gefunden. Sie wollte mich mit dem Sohn der Tante der Verstorbenen verkuppeln und hatte sogar schon den Lobola (Brautpreis) ausgehandelt. Ich habe ihr dann erst mal erklärt, dass Lukas wohl nicht so begeistert wäre, wenn ich auf einmal verheiratet wäre und dass sie dann Ärger bekommt. Verheiratet wurde ich also dann doch nicht, aber die Tante nennt mich trotzdem Makoti (Schwiegertochter).

Auch wenn der Anlass ein wirklich trauriger war, so war es doch eine sehr interessante Erfahrung die ich machen durfte. 

Umzug die zweite

Vor zwei Wochen ca. erreichte uns eine Nachricht von Andy und Mel aus Amerika.  Die Schirtzingers werden leider nicht mehr anch Port Eizabeth zurück kommen. Für uns ist das nicht nur sehr traurig, sondern hat auch zur Folge, dass wir aus ihren Haus, was nur gemietet war, recht schnell ausziehen müssen. Zum Glück hatte sich Mosaic schon um ein Haus für uns gekümmert, in ds wir aber erst frühestens im Januar einziehen sollten. Deswegen war das Haus noch etwas im Rohbau und wir begannen etwas zu zittern Im Haus waren weder Fliesen verlget, noch die Küchen- und Schlafzimmerschränke eingebaut. Außerdem gab es weder Wasser noch Strom. Zum glpck hat uns Carl, Estelles Mann und der Herr über die Finanzen, bei der ganzen Situation sehr gut unterstützt. Innerhalb von einer Woche wurden also Fliesen verlegt, Strom angeschlossen und die Schwänke eingebaut. Nur den Wasseranschluss konnten die Klemptner nicht finden und somit verzgerte sich unser Einzug noch um etwa zwei Tage. Aber auch das Problem war dank Shawn und seinem Mitarbeiter schnell gelöst und wir konnten in unser eigenes Mosaic-Haus einziehen. Nik und ich sind nun stolze Bewohner eines kleinen aber feinen 3 Zimmerhauses mit einer kleinen Küche und einem kleinen Garten. Aber nicht nur wir finden unsere Rasenfläche gut und da unser Tor noch nicht installiert werden konnte, hatten wir heute unseren ersten tierischen Besuch im Vorgarten stehen.
Die Menschen im Township können sich leider keine für ihr Nutzvieh Ställe leisten und so laufen in und um das Township Ziegen und Kühe frei herum. Da Walmer Links, der Stadtteil in dem wir nun wohnen, recht nah am Eingang des Townships ist, haben wir also eine Herde Ziegen und eine Herde Kühe, die hier fröhlich durch die Straßen schlendern, sich um die Rasenpflege der nicht eingezäunten Grundstücke kümmern und auch gerne mal den Müll durchsuchen. Heute hatten wir das Vergnügen mit drei Ziegen im Vorgarten, welche unser ungespritzes Gras genossen haben. Als wir sie bei uns begrüßen wollten sind sie aber leider recht schnell wieder verschwunden. Sie sind leider sehr scheu. Dabei wollten wir sie ja nur streicheln.
Heute besuchen wir noch Andy, welcher am Mittwoch aus Amerika kam, um die Möbel im Haus zu verkaufen und die Übergabe zu machen. Wr wurden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Dann sehen wir auch Piper und Tucker wieder, die ich manchmal wirklich vermisse. Leider können wir die beiden Hundis nicht aufnehmen, da für die beiden Energiebündel unser Vorgarten viel zu klein ist.
Aber vielleicht hat das Tierheim ja ein geeognetes Haustier für uns. Nik möchte umbedingt eines adoptieren, da die Ziegen ja leider keine Lust haben bei uns zu beiben. Schade eigentlich, die würden bestimmt gute Wachziegen abgeben.

Am Montag haben wir alle zusammen den Geburtstag von Estelle gefeiert oder Mama wie sie von unseren Kindern genannt wird. Es war wirklich ein wunderbarer Tag. Ich habe den ganzen Sonntag Kuchen gebacken, damit nicht nur wir Mitarbeiter, sondern auch die Kinder ein Stück bekommen. Nach dem regulären Programm haben wir uns in der Halle versammelt und sie mit einer Blumenkrone und einem Baum als Geschenk überrascht. Der Baum war mit Herzen geschmückt, auf den jedes Kind seine Wünsche für Mama Estelle aufgeschrieben hat. Außerdem haben einige Kinder ihre Wünsche nochmal in der Gruppe geteilt. Es war ein wunderschöner Tag und die Kindern waren alle sehr engagiert beim Basteln und überbringen des Geschenks. 
Leider sind unsere Kinder nicht immer so motiviert bei der Arbeit. Im Moment haben wir um die 40 Kinder aus 22 Familien, im Alter von 6 bis 14. Montags kommen außerdem noch die kleinen Geschwister unserer Kids zu uns. Und oh man die Kinder sind wirklich süß, aber sehr sehr anstrengend. Die Sprachbarriere macht es leider nicht besser. Xhosa ist leider keine einfache Sprache. Ein paar Begriffe konnte ich schon aufschnappen, aber meistens muss ich mir jemanden aus dem Team oder eines der größeren Kindern zum übersetzten. Das klappt meistens recht gut. 


Alle unsere Kinder kommen aus Familien mit nur einem Elternteil oder keinen Eltern mehr. Deswegen leben sie entweder in einer Pflegefamilie oder bei Verwandten, z.B. kümmert sich Mama N. eine wunderbare 67-jährige Großmutter um ihre drei Enkel. Eines meiner Lieblingskinder ist Mandisa und ihre Nichte Mihlali, welche zusammen mit Mihlalis Bruder Luvuyo bei Mandisas großer Schwester leben. Sie ist 22 und kümmert sich um ihre kleine Schwester und die beiden Kinder ihrer Schwester. Unsere Familien sind wirklich unglaublich. 
Alle unsere Kinder leben im Township und die meisten gehen auch dort zur Schule. Die Schulen sind staatlich und kosten somit keine Schulgebühren. Das hat aber leider zur Folge das die Schule komplett überlaufen ist und die Klassenstärke bei ca. 50 Kinder pro Klasse und Lehrer liegt. Deswegen besteht eine wichtige Aufgabe von uns darin, die Kinder auf die Schulaufgaben und Tests vorzubereiten. Die meisten sind dabei nicht so motiviert wie es mir lieb wäre. Ich unterrichte dabei die 6. und 7.-Klässler in Mathematik und Englisch und manchmal überraschen sie mich dann doch noch. Heute zum Beispiel haben sie freiwillig weitergearbeitet, obwohl die anderen Kinder draußen waren und gespielt haben. 
An sich macht die Arbeit wirklich Spaß und ich freue mich noch viele Tage mit den Kindern verbringen zu können. Und wenn sie ins Center kommen, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einen zur Begrüßung umarmen, verzeiht man ihnen auch mal den ein oder anderen Aussetzer. 


Ausflug nach Sardinia Bay

Nachdem heute das Wetter doch besser als gedacht war haben wir uns kurzerhand entschlossen einen Ausflug an en Strand zu machen. Da Sardinia Bay, einer der beiden Hauptstrände von Port Elizabeth, nur 10 Minuten mit dem Auto entfernt ist  war das auch keine große logistische Leistung.
Dort angekommen waren wir echt baff. Der Stran ist durch eine riesig Düne vom Parkplatz getrennt und das raufkraxeln war etas mühsam, aber es hat sich auf jedenfall gelohnt. Von oben hat man einen tollen Ausblick aufs Meer und die Landschaft drumherum. Also machten wir un auf den Weg wieder ruunter von der Düne und auf zum Strand, an welchem wir einen kleinen Spaziergang machten. Zum Baden war es dann doch noch etwas zu kalt für unseren Geschmack, auch wenn zwei mutige Südafrikanerinnen sich schon in die Wellen stürzten.
Auch wenn Hunde am Strand eigentlich nicht erlaubt sind trafen wir viele Herrchen mit ihrem Vierbeinern, welche zum Teil richtige Wasserratten waren.
Auf dem Rückweg zum Auto fanden wir dann noch einen echtn deutschen "Wurstwagen", an dem wir uns einen kleinen Imbiss gönnten. Der Betreiber des Wagens ist ein 1981 ausgewanderter Deutscher, welcher am Strand und auf kleinen Festen seine selbstgemachten Bratwürste und andere Spezialitäten verkauft.
Port Elizbeth hat an sich eine recht große Gemeinde und sogar einen "German Club", welcher jedes Jahr ein Oktoberfest ausrichtet. Mal sehen ob wir dafür noch Karten ergattern können.

Homeleigh Farm und Umzug

Letzten Freitag stand etwas ganz besonderes auf unserem Tagesplan: unser erster Ausflug mit den Kindern. Also packten wir einen Bus voll und fuhren zum Homeleigh Farmyard, einem Erlebnisbauernhof nicht weit außerhalb von Port Elizabeth.
Für die meisten unserer Kinder war es das erste mal, dass sie Pferde, Hühner, Enten, Hasen, Emus und Straße von nahem sehen konnten. Nur die Ziegen waren nichts besonderes, die laufen auf den Straßen rund ums Mosaic Gebäude frei herum und sorgen auch mal für leichte Verkehrsbehinderungen. 
Das Team der Farm stellte uns eine sehr nette Xhosa-sprechende Dame zur Verfügung, welche unsere Kids mit Infos über die jeweiligen Tiere versorgte. Außerdem hatten die Kinder die Möglichkeit die Tiere aus der Hand zu füttern. Das haben sich dann aber vor allem beim Emu und den Straußen nicht alle getraut. 
Nachdem dann alle Tiere gefüttert und gestreichelt waren, hatten die Kinder nach einer kleinen Stärkung noch Zeit um sich auf dem großen Spielplatz auszutoben. Außerdem durften sie noch auf dem Anhänger des Traktors die Farm im Schnelldurchlauf erkunden. 
Alles in allem war es ein wunderbarer Tag und die Kinder (und auch die Betreuer) hatten sichtlich Spaß.

Die Zeit hier vergeht wie im Flug und somit stand für mich der ersten Umzug an. Leider konnte ich nur 5 Wochen bei Angela und ihrem Sohn in der Einliegerwohnung verbringen und vor allem die drei Hunde werden mir fehlen.

Aber viel Zeit zum traurig sein hatte ich nicht, denn wir hatten eine Menge zu erledigen. Noch vor dem Umzug, der am Dienstag stattfinden sollte, hatten wir am Sonntag erst mal einen Verabschiedungsbraai am neuen Haus. Dieses gehört eigentlich einer amerikanischen Familie mit 4 Kindern, welche für 6 Monate zurück in die USA geht. Somit verbrachten wir am Sonntag einen schönen Nachmittag mit grillen, zusammensitzen und Spiele spielen, unter anderem eine ungelogen 1 Stunde lange Partie UNO. 

Am Dienstag ging der Stress dann weiter. Früh um 9 Uhr begannen wir meine doch etwas vielen Sachen, vor allem mein ganzes Essen, von meiner Wohnung in das Haus zu transportieren.

Unser Zeitplan war dabei sehr eng bemessen, da unter anderem die Kinder der Familie noch eine Stunde schlafen sollten, bevor es dann zum Flughafen und in die Heimat ging. Somit mussten wir meine Sachen vor dem Ablegen der Kids in das Haus bringen und hatten danach keine Zeit mehr zum Einräumen, denn um 11:30 fuhren wir mit 3 voll bepackten Autos zum Flughafen, um die Schirtzingers gebührenvoll in die USA zu verabschieden. Dabei ist uns aufgefallen, dass es gar nicht so einfach ist, 7 große Koffer und 4 Kinder plus Handgepäck zu managen. Zum Glück hatten wir aber Hilfe von Freunden der Familie, die zur Verabschiedung an den Flughafen gekommen sind. Denn vor allem der 1,5 jährige Mika hielt uns echt auf trab. Er rannte mit Freude durch die Sicherheitsabsperrungen und vor die Füße anderer Passagiere.

Aber auch diesen kleinen Wirbelwind konnten wir bändigen und nach einem nicht tränenlosen Abschied ging es für mich und Nik wieder zurück in mein neues Zuhause, wo ich den restlichen Tag mit ausräumen, umräumen und einräumen verbrachte. 

Auch die zwei neuen Hunde haben sich doch recht schnell an mich gewöhnt und sich frech wie eh und je. Tucker und Piper sind zwar recht klein haben aber einen Haufen Energie und springen auch gerne mal über die Absperrung in Haus oder den Vorgarten.

Natürlich kommt mit einem großen Haus auch mehr Arbeit auf uns zu, aber zum Glück haben wir Roda unsere Haushaltshilfe, die zweimal die Woche bei uns für Ordnung sorgt. Nur wie die Poolfilteranlage angeht weiß sie leider auch nicht und somit müssen wir mit dem Baden noch etwas warten. Aber dafür haben wir unseren eigenen Pool für heiße Sommertage. :)

Trotz der Ferien hatten wir leider nach dem Umzug nur wenig Ruhe, denn am Mittwoch und Donnerstag stand unser Ferienprogramm auf dem Plan. Die Kinder konnten sich vom frühen Beginn nicht abschrecken lassen und so hatten wir 30 Kids im Center, mit denen wir spiele gespielt, gesungen, getanzt und den Becher-Song geübt haben.

Das Highlight für die Jungs war aber der am Mittwoch neu eingetroffene Tischkicker. Zwei der Jungs kamen am Donnerstag sogar eine Stunde vor dem offiziellen Beginn ins Center, um ungestört ein paar Runden spielen zu können. 

So schön der Holiday Club auch war die Kinder können echt anstrengend sein und somit bin ich froh dass wir heute frei haben und ich das verlängerte Wochenende genießen kann. Leider ist Nik in einem christlichen Camp und ich muss alleine das Wochenende verbringen. Aber das Wetter heute ist sehr gut und ich konnte mich heute morgen etwas im Garten sonnen, bevor es zu warm wurde. Wir haben heute 36°C, was für diese Jahreszeit echt her warm ist. Morgen früh spielt Südafrika bei der Rugby Weltmeisterschaft gegen Namibia und das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Und dann ist das sturmfreie Wochenende ja auch fast schon wieder vorbei und es geht am Montag wieder auf die Arbeit. 



Die ersten Tage in Südafrika

An Maria Himmelfahrt ging es endlich für uns los und nach 16 anstrengenden Stunden Flug und 3 Stunden Busfahrt waren wir endlich am Ort unseres Ankunftseminare angekommen, der Inyala Lodge. Der Name kommt von den Inyalas, ener Antilopenart, welche auf dem Grundstück der Lodge frei herum laufen. Unsere "Arbeitgeber" waren auch schon da und begrüßten uns herzlich. Unser Programm für die ersten Tage war vielfältig. Neben informativen und wichtgen Themen wie z.B. die aktuelle politisch Lage und Sicherheitshinweise hatten wir auch sehr lustige Tagespukte. Zum einen habn wir einer kleinen Tour durch den Busch viele Tiere sehen können. Außerdem führte uns Botha zu Fuß durch den Busch und zeigte uns viele Hörner von heimischen Antilopen. Lizzi brachte uns anschließend zu den Löwen, welche auf der Farm gezüchtet werden und wir hatten die Möglichkeit mit den kleinen Flaschenkindern zu kuscheln.
Die drei Tage auf der Lodge gingen einfach viel zu schnell vorbei und wir verteiten uns am Montag morgen auf unsere Projekte. Da Port Elizabeth zu weit von der Lodge entfernt war, brachten mich Steffi und Meike vom DSJW nah Johannesburg, von woaus ch Dienstag morgen dann mit ihnen zusammen nach Port Elizabeth fliegen sollte. Aber davor machten wir noch einen Abstecher nach Potchefstroom und ich hatte die Mögichkeit Mevrou Maritjie, die Lehrerin der 2. Klassen in denen ich 2011/2012 arbeitete, zu besuchen. Außerdem arbeitet auch Primrose, meine ehemalige Kollegin, fest in der Schule und wir hatten ein sehr schönes Wiedersehen.
Nach einer Nacht in einem Guesthouse nahe des Flughafens ging es am Dienstag morgen in meine neue Heimat. Der Ausblick beim Landeanflug war unglaublich und die Ankunft im Projekt sehr herzlich. Nachdem ich meine Unterkunft, eine 2,5 Zimmerwohnung nur für mich alleine, bezogen hatte, hatten wir außerem ein wunderbaren Abendessen mit Carl und Estelle, den Managern von Mosaic in Port Elizabeth. Meine Vermieterin ist auch eine sehr sehr liebe Person mit drei Hunden und einer Katze, welche so langsam mir mir warm werden. Trotzdem finden sie es noch sehr komisch, dass da jemand in der Kellerwohnung wohnt und vor allem Ace ( der Schwarze) schaut immer sehr verblüfft durch mein Schlafzimmerfenster. Rufus ( der braune) ist da weniger scheu und sitzt liebend gerne auf meinem Schoß und lässt sich knuddeln.
Nach einer für mich kurzen Nacht hatte ich am nächsten morgen meinen ersten Arbeitstag. Ich wurde vielen netten neuen Leuten vorgestellt und begann mein 6 tägiges "Isivunu" Training, welches mich auf die Arbeit mit den Kindernvorbereiten soll. Nachmittags konnte ich außerdem schon die Kids kennenlernen und bei der Nachmittagsbetreuung helfen.